Hypnosebehandlungen und Therapieverfahren im Überblick
Hypnose
Die hypnotische Trance beschreibt einen Zustand, in dem direkt an unser Unterbewusstsein appelliert wird. Hierbei befindet sich die unter Hypnose stehende Person in einer Ebene zwischen Schlaf- und Wachbewusstsein und empfindet dabei ein zu tiefst entspanntes Gefühl. Mit Hilfe unterschiedlicher hypnotischer Techniken können in dem Zwischenzustand gezielt ungelöste Ängste oder auch Denk- und Verhaltensmuster angesprochen sowie auf Wunsch verändert werden.
Beispiele zur Vorgehensweise:
Regressiv: Hierbei wird der Klient hypnotisch in seinen vergangenen Lebensabschnitt geführt, wobei Emotionen und Situationen nacherlebt, nachempfunden und anschließend verändert werden. Diese Methode dient dazu, vorhandene Ängste und Blockaden zu lösen, die aufgrund von nicht verarbeiteten Ereignissen aus der Vergangenheit gegeben sind.
Progressiv: Ziel dieser Methode ist es, durch Kodierungen zukunftsorientiertes Handeln zu erleichtern, ohne von Unsicherheiten oder anderen Hindernissen aufgehalten zu werden. Der Hypnotisand wird unter Hypnose in den „perfekten Tag“ versetzt und stellt sich diesen vor. Die Vorstellungskraft hilft dabei, empfundene Glücksgefühle zu spüren und durch gezielt gesetzte Kodierungen, so zu agieren, dass aus Fiktion Realität wird.
Suggestiv: In der suggestiven Hypnose werden dem unter Trance Stehenden spezielle Wortkombinationen suggeriert, um auf die Gefühle oder Denkweise positiv Einfluss zu nehmen. Dafür werden Sprachmuster von Milton H.Erickson verwendet.
Ressourcenorientiert: Bei der ressourcenorientierten Hypnose wird davon ausgegangen, dass die Energie und Fähigkeit, um Symptome einer Erschwernis zu lösen, bereits im Klienten vorhanden sind. Hierbei wird unter Trance der Hypnotisand mit dem Moment konfrontiert, der als Auslöser für seine Symptome gilt. Während der Sitzung werden die im Moment empfundenen negativen Emotionen mit positiv besetzten vermischt, wodurch die negativ behafteten Gefühle geschwächt oder gelöscht werden.
Hypnotische Anker: Die Verankerung dient dazu, eine bestimmte Reaktion auszulösen, die durch den Einsatz eines Reizes erreicht wird. Dieser kann eine Wortkombination, Körperhaltung oder ein Geruch sein. Worauf die Entscheidung fällt, ist individuell anpassbar.
Hypnose-Coaching: Das Coaching unter Hypnose ist ideal für Personen, die ihrem Leben mehr Klarheit verschaffen möchten. Hier wird dem unter Trance Stehenden analytisch erläutert, wie auf bestimmte Situationen reagiert werden kann. In der therapeutischen Hypnose gibt es ebenfalls die Möglichkeit, ihr Wissen durch intensive hypnoanalytische Anwendungen der Persönlichkeits- und Zielanalyse zu erweitern.
HypnoSystemik: Bei dieser Art von Therapie werden Beziehungsprozesse des Hypnotisanden als Problem Ausgangspunkt gesehen und können zur Lösung dessen beitragen. Dazu können Familie, Freunde aber auch Ahnen und Orte zählen. Zur Bekämpfung der Erschwernis kommen Figuren in Einsatz, die durch den Klienten im Raum aufgestellt werden und zum Beispiel Familienmitglieder verkörpern können. Das Ziel der Aufstellung ist es, durch die jeweilige Platzierung Machtverhältnisse bzw. die jeweilige Haltung zur Person zu ermitteln. Mit dieser Methode können unter anderem Entscheidungsängste gelöst oder das Selbstwertgefühl gestärkt werden.
EMDR
Bei EMDR handelt es sich um eine hochwirksame psychotherapeutische Methode, deren zentrales Element eine bilaterale Hemisphärenstimulation ist.
Das Therapieverfahren (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) wird vorwiegend zur Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen genutzt und ist ebenfalls bei Panikstörungen sowie Ängsten und Depression anwendbar. Die Behandlung erfolgt in acht Phasen, in den drei Hauptschritte vorhanden sind: Stabilisierung, Desensibilisierung, Reprozessierung und Verankerung. Bei dieser Methode stellt sich der Leidende, die ihm belastende Situation vor und folgt währenddessen des Therapieverlaufs den Handbewegungen des Therapeuten. Der Kopf des Klienten ist hierbei gerade und nur die Augen bewegen sich im Einklang mit den Fingern des Ausführenden.
Diese Stimulationen unterstützen das Gehirn dabei, die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und belastende Erinnerungen zu verarbeiten. Die meisten Klienten verspüren schon nach einer Sitzung deutliche Verbesserung. Belastende Emotionen werden neutralisiert und so ins Leben integriert, dass sie im weiterem Verlauf für das persönlichen Wachstum genutzt werden können.
NLP
Das Neuro linguistische Programmieren ist eine Art Werkzeugkasten aus unterschiedlichen Methoden und Sprachmustern, dessen man sich bedient, um die zwischenmenschliche Kommunikation im Beruf oder Privatleben zu Förden oder nachhaltig zu verbessern. Beliebt ist das Verfahren vor allem bei Managern, die Kommunikationsprozesse nachvollziehen und Strategien entwickeln wollen, um ein besseres miteinander zu erreichen.
NLP-Methoden kann man nutzen,
- um unerwünschte Verhaltensweisen zu verändern,
- um einschränkende Einstellungen durch nützlichere zu ersetzen
- um die eigene Kommunikationsfähigkeit mit sich selbst und mit anderen zu verbessern.
Im therapeutischen Einsatz kann NLP besonders in Verbindung mit Hypnose eine effektive und gezielte Wirkung haben.
Ressourcenorientierte Psychotherapie (auch Online)
Wir Menschen neigen dazu, uns stärker auf die eigenen Probleme sowie Defizite zu konzentrieren, sodass wir gegebene Ressourcen klein reden oder ignorieren. Zum Beispiel unterschätzen wir Stärken, Kompetenzen aber auch unsere Fähigkeiten. Zusätzlich dazu sehen wir oftmals Menschen oder Situationen, die unterstützend wirken als selbstverständlich und richten das Augenmerk auf Umstände, die in Opposition dazu stehen. Im Umkehrschluss kommen wir uns selbst in die Quere unbewusst noch mehr Negativität in unser Leben an und entwickeln uns somit nicht weiter.
In der ressourcenorientierten Psychotherapie wird davon ausgegangen, dass der Mensch bereits alle Kräfte, die er zu seiner Verwirklichung benötigt, in und um sich trägt. Bei der Therapie wird deshalb der Schwerpunkt auf die Umpolung der Perspektive gelegt. Hierbei wird der Fokus von den Defiziten, Ängsten, Sorgen oder dem negativen Selbstbild genommen und die Aufmerksamkeit auf die eigenen Ressourcen geleitet. Das gezielte Wegführen hat das Ziel, ein Gegengewicht zu erzeugen, welches das Vertrauen des Klienten in sich selbst stärkt und somit seine Resilienz oder das lösungsorientierte Handeln herbeiführt.
Mehrere Forschungsergebnisse ergaben, dass eine starke Ressourcenaktivierung den Therapieverlauf und das Ergebnis erheblich positiv beeinflusst.